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DJISR EL-MEDJÂMIʿA. 14. Route. 353 Zeit lang der grossen Strasse nach Damascus. Nach 22 Min. passirt man
einen starken Bach mit felsigem Bett und kreuzt eine Wasserleitung, der
man dann folgt; weiterhin durchsetzt man noch eine grosse Zahl kleiner
Trockenrinnen. Das Jordanthal verengert sich allmählich. Nach 40 Min.
kreuzt man auf der baumlosen Ebene einen Querweg, bei welchem das
grosse Wâdi ʿOsche von W. herunter kommt; von Zeit zu Zeit trifft man
Beduinenlager der Beni Sachr. Nach 1 St. sieht man l. oben das Dorf
Kôkeb el-Hawa. Dieser Punkt entspricht dem von fränkischen Schrift-
stellern
beschriebenen Castell Belvoir, das von König Fulko um 1140
gleichzeitig mit Safed gebaut und von Saladin im Jahre 1188 eingenom-
men
wurde; die Aussicht von oben ist prachtvoll. Nach 17 Min. erreicht
man das mit Oleander besetzte Wâdi Bîre. Nach 27 Min. kommt man
dem Fluss nahe bei der zerfallenen Brücke Djisr el-Medjâmiʿa; dicht
dabei ist eine ziemlich gut erhaltene Brücke mit einem grossen und
mehreren kleinen Bogen. Oberhalb der Brücke, über welche der Weg
nach Damascus führt (s. S. 423), ist eine Stromschnelle. Nach 16 Min.
folgt ein Erdhügel zwischen dem Wege und dem Jordan; man setzt übe [über]
verschiedene Thäler. Nach 18 Min. kommt man zur Einmündung des
Wâdi Yarmâk (Hieromax); dieser Fluss (S. 416), der im spitzen Winkel ein-
mündet
, hat eben so viel Wasser wie der Jordan. Bald darauf geht man
über einen niedrigen Rücken und sieht (10 Min.) gegenüber das Dorf ed-
Delhabîye
.
Der Fluss ist von Tamarisken und Schilf eingefasst; die An-
höhen
treten bisweilen nahe an ihn heran. Nach 45 Min. erreicht man
das Dorf el-ʿAbadîye, nach 37 Min. sieht man ein anderes Dorf, dabei
eine Mühle und Pflanzungen. Nach 17 Min. das Dorf Yône, 200 Schritte
r. auf steilem Ufer; nach 3 Min. Wasserleitung l. und eine alte Brücke
über den Jordan; nach 7 Min. eine fernere Brückenruine; von hier in
8 Min. zur Südspitze des Sees von Tiberias (S. 385).

Der Jordan fliesst am SW.-Ende des Sees aus; verschiedene Brücken-
überreste
sind noch vorhanden und noch heute führt hier eine Strasse nach
dem Ostjordanland (S. 416), die aber wegen der räuberischen Beduinen ge-
fährlich
ist. Eine Stadt und Burg beherrschte im Alterthum diese Strasse.
Sie hiess wahrscheinlich Sennabris (sie wurde fälschlich mit Tarichaea
identificirt) und lag auf einem 9m hohen Hügel, auf drei Seiten von Wasser
umgeben. Auf der vierten Seite war ein breiter Graben, der wohl eben-
falls
mit Wasser gefüllt werden konnte. Diese eigenthümlich geschützte
Lage verdankt die Stadt der Wendung nach NO., welche der Fluss bei
seinem Austritt aus dem See macht.

Noch sieht man hier im S. den Karn Sartabe (s. unten); im N. wird
das Landschaftsbild durch den grossen Hermon geschlossen, im Osten
durch spärlich bewaldete Berge. Auf dem von Gebüschen umsäumten
Flusse treiben Möven und Fischreiher ihr Spiel. Von der Jordanfurt nach
den Ruinen sind 15 Min., bis zu den Bädern (S. 386) auf einem schmalen
Pfade 1 St. 20 Min. (Tiberias 20 Min.). Der Weg ist auch als Spazierritt
von Tiberias aus zu empfehlen; doch vermeide man die Mittagsstunden.

d. Von Jericho nach Beisân.

15 St. Diese Tour, zu der eine Escorte durchaus nothwendig ist,
kann nur in früher Jahreszeit (März) gemacht werden, da die Hitze später
sehr stark wird. Der untere Theil des Jordanthals ist breit, und grössten-
theils
unbebaut, weil er nur wenig Wasser hat; es kommen zwar eine
Menge Thäler von Westen herab, doch sind dieselben meist wasserleer.
Nach 55 Min. passirt man das Wâdi Nawâʿime, das aus dem breiten Thal-
winkel
hinter dem Djebel Karantel kommt; nach 50 Min. durchschneidet
man das grüne Wâdi el-ʿAtudje, nach 35 Min. Wâdi el-Abyad, nach 45 Min.
Wâdi Reschasch, nach 1 St. Wâdi Fasâil oder Mudahdire. Am Fusse des Ge-
birges
liegen die Ruinen von Fasâil = dem antiken Phasaelis, einer Stadt,
welche Herodes der Grosse nach seinem jüngeren Bruder Phasaelus be-
nannte
und seiner Schwester Salome schenkte; diese vermachte sie der
Julia Livia, der Gemahlin des Kaisers Augustus. Es war hier grosse
Palmencultur; eine begangene Hauptstrasse ging über Phasaelis das Jor-
danthal
hinauf bis nach Caesarea Philippi (S. 399).